Dienstag, 30. Mai 2006

Schreck in der Abendstunde

Gestern waren meine beiden Jungs mit Freundin und Freunden auf Strippvisite bei mir.
Eben einen Kaffee und meine Blumenübertöpfe, die bei mir nur rumstehen, "abstauben".
Bevor sie losfuhren habe ich noch mal...wie jedesmal...drauf bestanden, sich anzuschnallen, denn meinen beiden Söhnchen mangelt es in der Beziehung am Verstand.
Um kurz nach 21 Uhr bekomme ich einen Anruf... von der Sorte, auf die Eltern gerne verzichten.:" Sind sie Frau ....? Erschrecken sie nicht, ich bin Schwester D. von der Notaufnahme im ....in ....!
Ihr Sohn M. wurde nach einem Verkehrsunfall vorhin hier eingeliefert. Es geht ihm einigermaßen gut, sie können ihn jetzt sprechen."
Dann gibt sie den Hörer weiter an mein mittleres Kind und eine klägliche Stimme sagt leise:"Mama , wir hatten einen Autounfall. Ich weiß nicht, was passiert ist. Die anderen sind in anderen Krankenhäusern." Ich verspreche gleich zu kommen und die Schwester sagt zu mir:" Im Wagen saßen 5 junge Leute. Zwei wurden in die ....Klinik eingeliefert und die anderen beiden in das....KH. Wissen sie wo das ist?"
Sofort rufe ich meinen Erstgeborenen auf dem Handy an. Er bestätigt mir den Unfall, sagt, ihm und seiner Freundin ginge es gut, nur Blutergüsse und Schnittwunden vom Gurt: "Mama, wir waren alle angeschnallt. Der Wagen hat Totalschaden. Die Straßenlaterne ist abgebrochen. Einer der Sanitäter hat gesagt, wenn wir nicht angeschnallt gewesen wären, hätte es Tote geben können. Fahre zu M. ins KH, der ist alleine. Wir werden von Ch.s Eltern abgeholt. Weißt du wie es N. und B. geht? Hast du etwas gehört?" Ich verneine.
Schnell wecke ich mein Schätzelchen, der vor der Glotze schlummert´, und sofort fahren wir los.
Ich weiß gar nicht, was ich gedacht habe... Meine Jungs leben noch, Gott sei Dank. Und sie waren angeschnallt.
Wir fahren erst zu M. Doch der wird, da er hinten in der Mitte saß und nur mit dem Beckengurt angeschnallt war, besonders gründlich auf innere Verletzungen untersucht. Ultraschall, CT, Röntgen...das ganze Programm. Also fahren wir rüber zum anderen KH., wo die Freunde N. und B. eingeliefert wurden. Sie kommen uns in der Notaufnahme entgegen. N. völlig verheult, denn sie hat gefahren und B. ganz bleich, beide ohne nennenswerte Verletzungen.
Nochmal Gott sei Dank. Ich nehme sie in den Arm, tröste sie.
B. hat seine Eltern angerufen, werden von denen abgeholt.
Wir fahren wieder zu M. warten dort über eine Stunde auf dem Flur.
Endlich dürfen wir zu ihm. Er ist ansprechbar, sagt, ich solle bei seinem Chef anrufen. Nach Hause darf er nicht. Alle Ergebnisse sind gut, aber zur Beobachtung muß er auf der Intensiv bleiben.
Wir fahren. Erst zur Unfallstelle, die ich mir per Handy von meinem Erstgeborenen beschreiben lasse. Die Strasse ist dunkel...alle Laternen sind aus. Eine kleine Fläche ist eingezäunt, da hat auch eine gestanden, einen Meter neben der Strasse.
Danach zum Abschleppunternehmen, wo der Wagen mittlerweile steht. Wir treffen dort auf meinen Sohn, seine Freundin und ihre Eltern. Stehen fassungslos vor dem Haufen Schrott, beantworten die Fragen zum Gesundheitszustand der anderen "Kinder". P. und CH. fangen an, die Sachen aus dem Wrack zu suchen.
Minuten später treffen auch N. und B. mit seinen Eltern ein. Alle liegen sich in den Armen. Niemand macht N. Vorwürfe, sie hat ja erst seit wenigen Wochen einen "Lappen". Alle freuen sich, das die Kinder solche Schutzengel hatten.
Ch.´s Vater sagt:" Ihr könnt diesen Tag als euren Geburtstag im Kalender ankreuzen".
Um ungefähr 0:30 Uhr sind wir zu Hause.

Heute waren wir bei M. Von der Intensiv ist er runter, alle Ergebnisse sind gut, aber weil er noch starke Schmerzen hat, wird er nicht entlassen. Vielleicht morgen.
Er ist jetzt selber froh, das er angeschnallt war und erzählt, das sie noch in... eingekauft haben. Als sie heimfahren wollten, war er wieder nicht angeschnallt und N. ist angehalten und hat darauf bestanden, mit der Drohung sonst nicht weiterzufahren. Da hat er sich gefügt.
So hat N. zwar den Unfall durch einen Fahrfehler verursacht, hat aber gleichzeitig auch M.´s Leben gerettet, denn ihn hätte es sonst wohl voll erwischt.

Schätzelchen und ich sind heute beide gerädert, haben schlecht geschlafen. Ich habe vom Friedhof geträumt, die Einzelheiten lasse ich mal aus.
Wenn man zur Ruhe kommt, wird einem erst die völlige Tragweite des Geschehenen klar.

Gott sei Dank waren alle angeschnallt.
663 mal mitgeschlummert

Jetzt auch: https://omaschlafmuetze.wordpress.com/

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