Geburtstag im Hinterhaus. Die Eltern und Großeltern sind eingeladen und der Bruder. Und selbstverständlich auch wir.
Wir schenken einen Gutschein, den er in einen Salat seiner Wahl eintauschen kann und etwas Bares. Auch zum Grillen haben wir uns freiwillig gemeldet, damit er Zeit für seine Gäste hat.
Aber ehrlich, der Gedanke, ich muß schon wieder Gegrilltes essen, behagt mir gar nicht. Ich glaube, für diesen Sommer reicht es. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft es schon Gegrilltes gab. Die Jungs scheinen damit überhaupt kein Problem zu haben, aber ich schon.
Meinetwegen können wir wieder zu einer normalen Ernährung übergehen.
Und außerdem .. Lebkuchen steht auch schon wieder in den Geschäften. :-)
1027 mal mitgeschlummert
schlafmuetze - 29. Aug, 21:37
.. eines Verbrauchermarktes. Es ging um eine Spende für einen guten Zweck. Vor Wochen oder Monaten wurde über die regionale Tageszeitung zu Spenden für eine Kindertagesstätte, welche bei einem Unwetter stark beschädigt wurde, aufgerufen.
Ich schickte dem Ansprechpartner eine SMS, da keine Kontonummer angegeben war und ich sichergehen wollte, dass es einen ehrlichen Hintergrund hat.
Die Idee der Initiatoren war: wenn jeder Haushalt des Ortes 2 Euro spendet, kämen locker 3000 € zusammen. Das wäre doch was.
Mittlerweile sind Wochen ins Land gegangen. Die Summe wurde bisher um 5000 € überschritten, ein toller Erfolg. Gerade werden für eine weitere Aktion Bücher gesammelt und so stiftete ich meine Aussortierten, die ich eigentlich bei Tauschticket einstellen wollte.
Ein bisschen kamen wir ins plaudern und so erfuhren wir, was sich einige Menschen unter Hilfe oder Spenden vorstellen.
"Ich habe noch zwei alte Matratzen auf dem Speicher. Könnt ihr abholen." bot ein Anrufer an. Ein anderer hatte alte Möbel und Hausrat anzubieten. Für eine Kindertagesstätte, wo der Putz von der Wand fällt und du Türen davongeschwommen sind?
Ein Mitglied des Sammelkommitees sprach örtliche Politiker des Gemeinderates an: "Nene," antwortete einer, "wenn ich als einziges Ratsmitglied etwas spende oder dazu aufrufe, wird mir unterstellt, ich würde das nur wegen der Wahl machen."
Also lieber nix geben? Was für eine Einstellung.
Die UWG hat trotzdem gespendet.
Einige wenige Mitbürger lehnten es offen ab, zu spenden, weil sie den Initiatoren persönliche Motive unterstellen und dies auch öffentlich sagen. Sind diese Menschen einfach nur mißgünstig?
Peinlich, wie ich finde. Schließlich werden vom Empfänger der Spenden in der ostdeutschen Stadt Spendenbescheinigungen ausgestellt. Ein Zeichen, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
Einige Berichte passten zu Erfahrungen, die ich auch schon selber gemacht hatte: Auf einem Flohmarkt unterhielten sich letztens an einem Stand zwei Männer: "Ich spende keine Klamotten mehr beim roten Kreuz. Die sortieren die doch tatsächlich und verkaufen was davon. Frechheit. Da werf' ich die lieber in den Müll."
Das muß Neid sein. Sobald jemand anderer Geld mit etwas macht, was man nicht mehr haben wollte, setzt der ein. Dass das rote Kreuz mit dem erwirtschafteten Geld in vielfältiger Form Hilfe leistet, wird nicht erwähnt. Dummer Mensch!
900 mal mitgeschlummert
schlafmuetze - 25. Aug, 15:09
oder hochgestochen auch Seniorenresidenz genannt, möchten wir auch nicht unbedingt später leben, das ist mal klar.
Meine Freundin M., die vor über 30 Jahren an MS erkrankt ist, lebt seit einigen Jahren in einem solchen Heim.
Es ist neu erbaut und mit ca. 60 Plätzen überschaubar. Alles ist ansprechend tapeziert und dekoriert, Einzelzimmer; ein schöner Garten, der die Sinne ansprechen soll, gehört auch dazu.
Zwei Stationen sind den Dementen vorbehalten.
Vor einigen Tagen besuchte ich sie. Im laufe der Unterhaltung sagte ich scherzhaft:" Zu Hause bin ich die meistgehasste Person." (Weil ich immer sage, was mir nicht gefällt und z.B. Töchterlein auch Feuer unterm Hintern mache :-) ).
Worauf sie erwiderte: "Kenne ich, das bin ich hier auch."
Ich stutzte und wollte dann näheres wissen, aber sie fing an zu weinen und deutete an, dass sie im Moment nicht darüber sprechen wolle, alles sei noch zu frisch.
Seitdem schwirrt mir das im Kopf rum. Was ist wohl vorgefallen?
Mittlerweile braucht sie ja viel Hilfe. Der eine Arm macht gar nichts mehr, mit dem anderen ist es auch nicht sooo toll. Der normale Rollstuhl wurde längst gegen einen High Tech Pflegerollstuhl getauscht.
Sie versucht sich ihre Unabhängigkeit so gut es geht zu bewahren. So besteht sie darauf, dass sie sich um ihre Medikamente selber kümmert. Sie will nicht Vor- und Nachmittags im "großen Roll-Stuhlkreis" bei Heimatmusik in der Sitzecke die Tage bis zu ihrem Tod verbringen. Stattdessen bleibt sie in ihrem Zimmer, geht an ihr Laptop und schreibt E-Mails oder spielt etwas.
Wenn sie Hilfe braucht, z.B. eine DVD ins Laptop einlegen, muß sie klingeln. Ihr Zimmer liegt im Ende des Ganges. So muss das Personal für sie Wege zurücklegen, während die anderen Bewohner den ganzen Tag unter ständiger Beobachtung die Sitzgruppe bevölkert. (Es werden aber auch selbstverständlich mal Aktivitäten angeboten, nach Draußen gegangen, gemeinsam Kuchen gebacken usw. Es wäre nicht fair, würde das nicht erwähnt werden.)
Ist das der Grund? Gilt sie als "nervige" Bewohnerin, weil sie nicht ins Schema S passt: Sauber, satt, stumm. ?
Schon den PC-Anschluß musste sie sich bei ihrem Einzug erkämpfen (ein PC ist für Bewohner nicht vorgesehen). Und ein eigenes Telefon. Zudem wollte sie nicht von männlichen Pflegern gewaschen werden (was für Unmut sorgte).
Versucht sich das Personal in sie hineinzuversetzen? Wie man sich fühlen muß, wenn man mit knapp über 50 Jahren ins Altenheim ziehen muß? Wie das ist, wenn die Körperkraft nachläßt und man für jede Hilfeleistung fragen muß? Wenn einem viele Entscheidungen nicht mehr selbst überlassen werden, sondern einfach über ihren Kopf hinweg bestimmt wird?"
Kann man dem Personal Vorwürfe machen? Haben sie überhaupt die Zeit, sich um solche Belange, die außerhalb von satt und sauber liegen, zu kümmern?
Heute kam eine Mail. Meine Freundin schreibt: "Es gibt Veränderungen bei uns. Unser Haus wurde von dem Altenheim im Nachbarort (über 200 Plätze) übernommen. Morgen kommen die Verantwortlichen zu uns. Bestimmt muß gespart werden. Da wird das Personal gekürzt. Darauf wette ich. Diese Entwicklung macht mir echt Angst."
1149 mal mitgeschlummert
schlafmuetze - 12. Aug, 21:51
Leider war nicht alles schön in der Urlaubszeit. Als wir von der Insel zurückkamen, mußten wir Schwiegerelterns Hund einschläfern lassen.
Irgendwie gehörte er ja zur Familie. Aber wenn sich ein Tier quält, muß man es erlösen.
Er war Schwiegervaters Jagdhund und hatte bereits seinen 16. Geburtstag hinter sich. Bei unseren Miezen gefürchtet. Eine liebe Seele, aber völlig auf die Jagd fixiert. Nun ist er bei seinem Herrchen.
Die Tierärztin meinte noch: "Da sind wir Veterinäre in einer besseren Position als unsere Mediziner. Wir dürfen erlösen."
Da hab ich doch etwas geschluckt.
1077 mal mitgeschlummert
schlafmuetze - 30. Jul, 17:02
.. schon sind drei Wochen Urlaub rum.
Aber schön wars. 10 Tage auf der Insel mit Besuch; hier zu Hause einiges erledigt; einige Tage eine liebe Freundin samt Tochter und Enkelkinners zu Besuch.
Super erholt.
Lustig war meine Erfahrung mit einem Internetstick. Hat mir mein Schätzelchen kurz vor dem Urlaub mitgebracht. In der Ferienwohnung gibt es kein Internet. Aber auch der Handyempfang ist grottenschlecht. War uns schon bekannt. Im Urlaub gehe ich aber eh nicht oft an den PC - Urlaub ist Urlaub -, bzw. nehme ich das Laptop nur wegen E-Mails lesen mit.
Also habe ich mich draußen auf einer öffentlichen Bank Abends gegen 22:30 Uhr unter die Laterne gesetzt... !
Ein Herr in meinem Alter kommt mit seinem Hund vorbei. "Geht das hier mit W-Lan"? "Nö", antworte ich, "hab so einen Internetstick. Im Haus geht ja gar nichts." "Ach, Sie wohnen auch hier? Das stimmt, schlechter Empfang. Schönen Abend noch."
Am nächsten Abend kommt er wieder vorbei. Grüßt kurz und geht weiter.
Am 3. Abend: "Hallo, na läuft es? Arbeiten Sie gerade beruflich am Laptop?" Ich verneine und verweise auf Urlaub und E-Mails checken; er murmelt irgendwas von übers Handy .. und lächelt mich dann an: "Wissen sie was, ich setze mich kurz zu Ihnen, wenn es recht ist."
Geht ins Haus und tauscht Hund gegen Laptop. Vier Minuten später sitzt er neben mir auf der Bank. Erklärt mir, wie er sich über eine Handykarte (er hat mehrere) einwählen kann (habs nicht ganz kapiert - egal). Dann schweigt jeder vor sich hin. Spaziergänger kommen vorbei, einer betrachtet uns etwas fassungslos: "Man kann doch hinten in der Kurverwaltung ... ".
Ja, kann man. Sich umsonst in der Lesestube in ein öffentliches W-Lan-Netz einwählen. Doch da ist mir das Risiko zu hoch. Mein Mitstreiter schweigt dazu.
Nach einer halben Stunde klappe ich das Ding zu und verabschiede mich. Es ist 23:15 Uhr.
Um 1:15 Uhr schaue ich noch einmal aus dem Fenster, wir gehen zu Bett.
Er sitzt immer noch unter der Laterne :-)
1042 mal mitgeschlummert
schlafmuetze - 28. Jul, 15:48