Wozu der Mensch fähig ist ..

lässt sich täglich in der Zeitung nachlesen.
In der letzten Woche zündete ein Ehepaar im Raum Oldenburg ihr Haus an, dass seit wenigen Stunden durch eine Zwangsversteigerung neue Besitzer hatte. Sie selbst und ihre 6 jährige Tochter kamen darin um.
Eine ganz furchtbare Sache, die die Menschen hier aufgewühlt, aber auch wütend gemacht hat. Weil das Ehepaar ihre Tochter "mitgenommen" hat; aber auch, weil rund ums Bauen nur der Wert des Hauses im Vordergrund steht, nie die Menschen, die sich abmühen, um sich ihren Traum zu erfüllen und dann doch scheitern.
Wie verzweifelt muß das Ehepaar gewesen sein, dass sie sich zu diesem grauenhaften Schritt entschlossen haben ?

Verzweifelt sind auch die neuen Eigentümer, ein junges Ehepaar.
Das Haus, das mit dem Hammerschlag auf der Versteigerung sofort in Ihren Besitz übergegangen ist, war schon seit 2 Jahren nicht mehr gegen Feuer versichert. Vom Kauf zurücktreten geht nicht. Bis Dezember 2013 müssen die jungen Leute die restliche Kaufsumme von 165 000 Euro zahlen. Geld, dass sie erst aufnehmen wollten. Und sollte überhaupt noch eine Bank zu finden sein, die einer Finanzierung mit minimaler Sicherheit (Grundstück) zustimmen würde, dann hätten sie auch nur ein Grundstück mit einer Brandruine und noch immer kein Haus. Dann wären Abtrag und Miete gleichzeitig zu zahlen.
Für ein neues Haus müssten sie zusätzlich Geld aufnehmen. Das ihnen niemand geben wird.

Jetzt droht den jungen Leuten, die sich genau einen Tag über ihr neues Haus freuen konnten, völlig unverschuldet, die Privatinsolvenz.

Gestern stand der Bericht in der Nord-West-Zeitung, heute war zu lesen, dass viele Leser sich gemeldet haben, die helfen wollen.

Gerade konnte ich online lesen, dass die Bank auf die Forderung verzichtet, wenn das Amtsgericht zustimmt.

https://www.nwzonline.de/wirtschaft/weser-ems/glueckliches-ende-eines-dramas-bank-verzichtet_a_9,4,764348900.html

Darüber freue ich mich sehr. Aber ich frage mich auch, ob für die Bank nicht auch schon früher die Möglichkeit bestanden hätte den Vorbesitzern irgendwie zu helfen. Bevor diese den furchtbaren Entschluß zum Selbstmord fassten.
992 mal mitgeschlummert
lost.in.thought - 24. Okt, 18:07

es muss leider immer etwas passieren,
bevor etwas passiert.
Ist so...
LG
Lost

schlafmuetze - 31. Okt, 21:37

Hallo Lost :-)

Ja, da hast du wohl recht, manchmal ist es tatsächlich so.
Traurig genug.
Dir auch liebe Grüße :-)
Piri (Gast) - 25. Okt, 11:11

Oh je, solche Schicksale gehen mir unter die Haut.

schlafmuetze - 31. Okt, 21:39

Hallo Piri :-)

Ja, mir auch.
Entgültig und unumkehrbar der Entschluß der Eltern. Zu spät, etwas zu tun. Traurig.
Grüßli
SCHLAGLOCH - 31. Okt, 16:02

Hallo Schlafmuetze ! Der Fall ist eine menschliche Tragoedie. Die Familie muss sehr

verzweifelt gewesen sein. Die Psychologen werden viele Erklaerungen haben, alles zu spaet. Weil in den meisten Faellen "im Moment des Entschlusses" niemand vor Ort ist. Dies wird wahrscheinlich ganz selten der Fall sein. Die "Hilfe" fuer die Familie haette schon viel frueher einsetzen muessen.

Wie du zum Schluss schreibst, es waere an der Bank gelegen, der verschuldeten Familie einen Ausweg zu zeigen. Aber wer schon einmal Schulden bei einer Bank gehabt hat weis, wie unbamherzig diese eingetrieben werden.

Nur das Geld von uns Steuerzahlern haben sie bei der "Bankenrettung" mit beiden Haenden genommen.

Das Leben ist ein Roulett, mit Gewinnern und Verlierern.

Gruss schlagloch.

schlafmuetze - 31. Okt, 21:44

Hallo Schlagloch :-)

Klar, die Banken müssen ja auch gerettet werden.

Ich kann mich nicht einfach damit abfinden, dass immer dieselben die Verlierer sind. Es ist so ungerecht.
Ich weiß aber auch nicht, was man dagegen tun könnte.
Grüßli :-)
widder49 - 31. Okt, 16:28

Ich habs

im Fernsehen gesehen, auch die "Rettungsaktion" für die neuen Besitzer. Klar - es geht sehr nahe, wenn man so etwas liest. Andererseits: Eine Zwangsversteigerung ist nicht von heute auf morgen. Vielleicht hätte man etwas retten können, wenn frühzeitig reagiert worden wäre...
Aber alles nur Spekulation. Außenstehende wissen nicht, was da tatsächlich vorging.

Ich kann mich noch gut dran erinnern - liegt ca. 20/25 Jahre zurück - als bei "entfernt Bekannten" eine Zwangsräumung durchgeführt wurde. In Ohmstede. Der Ehemann hatte es tatsächlich geschafft, sämtliche Post vor seiner Frau abzufangen und zu verstecken oder zu vernichten. Die Frau wußte von nichts.
Als die Kinder grad zur Schule waren und der Mann draußen "eine rauchen" wollte, klingelte es an der Tür und der Zwangsräum-Trupp stand davor. Die Frau fiel aus allen Wolken. Und der Mann war nicht aufzufinden.
Er hatte die "Zigarettenpause" genutzt und sich auf dem Dachboden aufgeknüpft.

Oh menno... war das eine schlimme Zeit. Das einzig Gute: Die Zwangsräumung wurde direkt abgebrochen und nachträglich ein Schuldenplan erstellt.

LG von einer alten Oldenburgerin

schlafmuetze - 31. Okt, 21:55

Hallo Widder49 :-)

Was für ein Schock für die Familie.
Wobei der arme Kerl wohl im Vorfeld keine Hilfe gesucht hatte, oder? "Früher" war es zudem auch eine Schande, wenn einem das Haus "unterm Hintern weg" versteigert wurde.
Ich kenne aber auch genug Geschichten, wo die Bauunternehmen den Häuslebauern eins reingewürgt haben; dann standen die Leute da mit Rohbauten, das Geld war weg und der Unternehmer plötzlich insolvent.
Und während der Bauherr nicht aus noch ein wußte, baute der Unternehmer auf dem Namen der Ehefrau schon wieder munter Häuser. Da gibts soviel Betrug, aber der Gesetzgeber macht nichts.
Das da Schicksale dran hängen, interessiert keinen.
Grüßli :-)

Jetzt auch: https://omaschlafmuetze.wordpress.com/

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