Endlich habe ich ein bissel Zeit für meinen PC.

Ich werde dem mal einen Namen geben. Mein Roller hat ja auch einen.
Ist der PC männlich ??? Vielleicht versteht mein Schätzelchen es dann falsch, wenn ich sag:" Du Schatz, ich muß mich jetzt erst mal etwas um...mhh... Rupert...???... kümmern" :-)

Meine Mum hat sich mit meinen "Mietern" :-) zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Also ist die Zeit schon wieder knapp.

Mit dem Buch von Pearl Abraham bin ich durch. Es geht mir gar nicht aus dem Kopf.
Die Geschichte handelt von einer ultraorthodoxen, jüdischen Familie, die Hauptrolle spielt die älteste Tochter Rachel. Ihr Vater ist Rabbi. Sie leben in Amerika, halten sich streng an ihre Tradition. Damit hat Rachel viele Probleme, denn sie möchte sich nicht in die traditionelle Rolle einer Frau fügen und versucht, sich Freiraum zu schaffen. Je älter sie wird, je offener rebelliert sie. Das Buch gibt einen interessanten Einblick in das Leben orthodoxer Juden.
Viele Ansichten sind mir wohl vertraut. Sie finden sich in vielen anderen Religionen oder Mentalitäten wieder. Frauen haben ihr Refugium im Haus. Alle Freiheiten, die ihr zugestanden werden, haben die Erlaubnis des Mannes, doch auch für ihn gibt es strenge Regeln, die es einzuhalten gilt.
Ich frage mich, wo eigentlich der Unterschied zu anderen Religionen liegt. Warum beansprucht jede für sich, die EINZIG RICHTIGE zu sein ?
Ich frage mich auch – und das schon länger – was mit dem Aussprüchen: "Integration ist das wichtigste Ziel." und "Wir wollen keine Parallel-Gesellschaften." wirklich auf sich hat.
Muß um jeden Preis jeder gleich denken, fühlen, glauben??? Wo bleiben die Rechte eines jeden Menschen, sich sein Leben so zu gestalten, wie er möchte?
Parallelgesellschaft??? Haben wir die nicht sowieso immer? Wie wenig Annäherung gibt es oftmals zwischen katholischen und evangelischen Nachbargemeinden ? Wie steht es zwischen bäuerlicher und städtischen Bürgern??? Wie zwischen Wohnsilos mit vielen sozialen Brennpunkten und den bürgerlichen Siedlungen??? Geschäftsleuten und Arbeitern...Studierten und Hauptschülern ???
Arm und Reich ???
Wir haben eine Parallelgesellschaft neben der Nächsten. Jeder sucht sich sein Umfeld, dass zu ihm passt. Wo er nicht abseits steht oder gedemütigt wird. Durch Kleidung und anderen Statussymbolen zeigen wir einander, zu wem wir gehören. Es gelten strenge Regeln. Wer nicht mithält wird ausgegrenzt, riskiert, in Ungnade zu fallen. Gibt sich der Lächerlichkeit preis. Wird der Eitelkeit geopfert. Das Gruppengefühl ist stark, lässt einem nur wenig Luft zum atmen.
Toleranz??? Fehlanzeige. Individuum – Fehlanzeige.
Freiwillig geben wir unser Hirn ab, ordnen uns der Allgemeinheit unter, vielfach völlig unkritisch, weil wir nun einmal Herdentiere sind.
Warum nur verlangen wir von anderen Menschen Dinge, die wir selber nicht wollen????

Andererseits. Was ist Freiheit wirklich? Kann ich überhaupt jemals frei entscheiden, solange ich mit anderen Menschen zusammenlebe?. Hört Freiheit nicht immer beim Nächsten auf?
Bedeutet Tradition immer Unfreiheit? Oder empfinden wir es nur so? Gibt sie ein Gefühl von Sicherheit? Bewahrt sie Werte?
Wie finden wir unseren richtigen Weg? Müssen wir eine Anleitung haben?

Ich bin selber überrascht, wie sehr mich dieses Buch beschäftigt hat. Es ist ausgeliehen, schade, sonst würde ich es sicher noch mal lesen.


Eine schöne Woche :-)
468 mal mitgeschlummert
Shania - 6. Mär, 16:22

Rupert ?!
Du bringst mich auf interessante Gedanken :)
LG und thx fuer die Mail :)

schlafmuetze - 6. Mär, 19:46

Toller Name, gell???

Nix zu danken !!! ;-)
Shania - 11. Mär, 11:22

ich hab getz einen meiner Fische so genannt ... *gacker*
schlafmuetze - 11. Mär, 15:24

Rupert, der Blubb-Mogul !!!

Hihi.
*LG*
freundin (Gast) - 6. Mär, 16:37

Freiheit hört immer da auf, wo sie beginnt einen anderen zu verletzen!
Tradition ist eine Leitlinie, die zu befolgen jeder selbst entscheiden sollte,..es kann ein sicheres Terrain darstellen, auf dessen Parkett jeder willkommen tanzen kann- oder es kann ein Gefängnis sein...je nachdem wie diese Tradition geartet ist.
Integration sollte die Fähigkeit sein, sich in fremder Gesellschaft einfügen zu können, ohne sich selbst aufzugeben oder andere in ihrer Freiheit zu beschneiden. Wobei wir bei den Parallelgesellschaften wären... Jeder sucht sich das Spiegelbild seiner selbst als Gesellschaft aus, ein genau zu berechnendes Gegenüber und Nebeneinander, das einwandfrei einzuschätzen ist. Warum auch nicht? Das gewährleistet Sicherheit und Gleichgestellt sein. Die Kunst ist, sich trotz allem nicht anderen Welten und deren Ansichten zu verschließen, wobei wir wieder bei Integration wären!
Alles ist in ständigem Fluss....alles ist ein Kreislauf...die Kunst des Lebens!
LG
freundin

schlafmuetze (Gast) - 6. Mär, 20:12

Hallo Freundin ...

Freiheit ja, die hört meiner Meinung nach auch da auf, wo sie andere beginnt zu verletzen oder auch in irgendeiner Form zu beeinträchtigen.
Aber mit der Tradition ist das nicht so einfach...ohne fehlt die Richtschnur fürs Leben, mit wird sie oft zum Bremsklotz der Weiterentwicklung. Mein Eindruck ist auch eher, das wir ein falsches Verständnis von dem Begriff "Tradition" entwickelt haben.
Als sei es ein zu eng geschnürtes Korsett. Das muß ja nicht so sein. Natürlich gibt es auch Traditionen, wie diese grausigen, oft tödlich endenden Verstümmelungen - Beschneiden genannt - bei Frauen, die auf keinen Fall weitergeführt werden sollten. Und trotzdem dauert es viele kleine Schritte Überzeugungsarbeit, bis davon abgelassen wird. Das finde ich sehr merkwürdig.
Tradition wird oftmals auch als etwas verstaubtes, antiquiertes angesehen, womit ihr meiner Meinung nach Unrecht getan wird, denn sie birgt auch Werte und unsere Wurzeln.
Auch der Begriff Integration wird meiner Meinung nach oft
mißverstanden...und zwar von uns. Wir erwarten, das diese Menschen, die aus anderen Kulturen kommen, ihre Kultur aufgeben und unsere annehmen. Das geht gar nicht. Niemand kann das einfach so, wir auch nicht...und wir würden das auch nicht wollen. Genauso wenig, wie unsere Einwanderer. Da fehlt es nämlich wirklich an Toleranz und Verständnis dem Einwanderer gegenüber.

Du hast schon recht, wir suchen uns die Gesellschaft aus, in der wir uns wohlfühlen, ein berechenbares Gegenüber. Das ist ja auch richtig. Ich frage mich nur, warum dann die Angst vor etwas geschürrt wird - nämlich vor einer Parallelgesellschaft - wenn sie doch sowieso überall vorhanden ist. Es wird getan, als sei das eine neue Erfindung, die mit dem Islam in unser Land kam. Ist doch Blödsinn.

Ich weiß, ich werde die Welt nicht retten. Schade. Aber manchmal versuche ich, sie etwas besser zu verstehen. ..gelingt nur nicht immer :-)

Liebe Grüße
synonyme - 7. Mär, 19:51

man

ist immer nur so frei, wie man sich fühlt...auf die innere freiheit kommt es an...eine frau, untergeordnet und verstrickt in eine traditionelle religionsgemeinschaft kann sich troztdem freier fühlen (und demnach es sein), als eine super coole bankerin in new york, die gut verdient, und dennoch jeden 2. tag zum psy rennt...alles eine sache der perspektive...
lieben gruß,
synonyme

schlafmuetze (Gast) - 7. Mär, 22:04

Das ist ein guter Gedanke... ;-)

...mit dem du ganz sicher nicht falsch liegst. Es erinnert mich an früher. Mein Ältester ist 23j. und zu seiner Baby und Kleinkindzeit wurde heftig darüber gestritten, ob Mütter berufstätig sein sollten oder nicht.
Eine "erfolgreiche Frau" sein hieß oft, das Frau Beruf und Kinder unter einen Hut bringen kann (Ist ja auch jetzt noch so). Es schien nicht vorstellbar, das "NUR"-Mütter selbstbewußt ob ihrer Leistung und zufrieden mit ihrer Rolle als Heimchen am Herd sein könnten.

Oft ist natürlich auch der Partner ausschlaggebend.

Liebe Grüße :-)

Jetzt auch: https://omaschlafmuetze.wordpress.com/

Herzlich Willkommen! Mensch an meiner Tür, du mußt nicht lachen, wenn du eintrittst. Du mußt auch keiner sein den alle mögen und der sein Leben sicher meistern wird. Mensch an meiner Tür, was ich mir von dir wünsche: Laß deine Masken draußen, schmink deine Rollen ab die du herumschleppst. Mensch an meiner Tür, hab´keine Angst anzuklopfen. Es gibt hier nichts, was du beweisen müßtest.

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