Das Schätzelchen ist unterwegs. Vatertag hat er seinen Krempel gepackt, aufs Motorrad gefummelt und ab ging es mit den Kumpels in die Freiheit. Dorthin, wo Kurven noch Kurven sind und der Hauch von Abenteuer wie ein frischer Wind durch seinen Helm pfeift.
Dorthin, wo ich in der ersten Kurve in den Helm ko**en würde.
Am Sonntag kommen die Helden zurück und werden vermutlich so ins Bett fallen .
Erst wollte ich nicht mit, dann doch, dann endgültig nicht mehr. Man muss seine Grenzen kennen. Und mit einem Hasenherz als Sozia hätte Schätzelchen bestimmt nicht so viel Spaß an und auf der Tour. Und ich hätte tagsüber auch keinen Spass, auch wenn abends ausgiebig gefeiert wird.
Weil ich schon groß bin, kann ich auch mal alleine bleiben
Ich bin dann gestern mit meiner Freundin ins Großstädtle (kann man das bei einer halben Millionen Einwohner sagen?)
gefahren und wir haben den Tag ausgiebig mit Quatschen und Shoppen verbracht. Herrlich. Einfach nur genießen, an nichts denken, nicht auf die Uhr schauen ...
Lange haben wir uns im Schnoor aufgehalten. Viele kleine Läden, enge Gassen. Interessant.
Am Abend dann eine unschöne Überraschung auf der Heimfahrt: Anruf von Töchterlein. Schwiegermutter ist bei meiner Schwägerin im Haus gefallen und hat eine Platzwunde am Kopf. Muss genäht werden. Aber alles ist gut gegangen. Neben einem fetten Horn und der genähten Wunde ziert ein dunkelblauer Fleck die Stirn bis zum rechten Auge runter. Sieht zum Glück schlimmer aus, als es ist. Vermutlich Kneipenschlägerei.
Die nächste Überraschung heute Morgen: Ein Steingutherz mit Rosen und Herzen steht in Papier gehüllt, vor der Tür.
Ach mein Schatz; hat er also unseren kleinen privaten Tag nicht vergessen. *freu*
Ich schicke ihm eine SMS. Später ruft er an: Tolle Tour, viel Spaß; aber die Blumen sind nicht von ihm. “Ich weiß gar nicht, wie man Blumen verschickt.“ sagt er. (Und ich habe es sogar schon der Schwägerin erzählt und die hat sich gewundert, an was ihr Bruder alles denkt.
)
Upps, denke ich, von wem sind die dann?
Endlich komme ich auf die Idee, das Papier aus dem Altpapier zu suchen. Ach, ein Blumenhaus aus dem Ort, in dem mein Schwager wohnt. Also sind die Blumen für Schwiegermutter zum Muttertag.
Auch gut.
Gerade klingelt es. Ein Paket für mich. „Vom Verehrer?“ fragt der Postbote.
Was ist drin? Ein Strauß Blumen mit Vase, ein kleines Pralinenschächtelchen, und eine liebe Karte zum Muttertag von meinem ältesten Sohn *freu*. Überraschung gelungen.
1262 mal mitgeschlummert
schlafmuetze - 11. Mai, 17:34
Endlich kamen mal Infos von der Krankenkasse .. :-).. *freu* bezüglich meiner Anfrage wegen dem Akustikerwechsel.
Eigentlich zu spät.
Ich war schon etwas verärgert. Der für mich zuständige Sachbearbeiter hatte sich überhaupt nicht auf die Mail gemeldet.
So mußte ich den Termin ohne Unterstützung wahrnehmen; hab dann das Kassengerät ausgesucht und bin von dannen gezogen. In zwei Wochen wird dann der Papierkram erledigt.
Ich schrieb der Kasse eine kurze Mail mit deutlichem Inhalt: Danke Jungs, beeilt euch nicht mit der Antwort, ist eh schon alles gelaufen. MfG.
Gestern die Entschuldigung in Schriftform und Anruf :-) ."Ich habe Ihnen ganz sicher geantwortet, habe auch noch mit unserem Service (oder sowas ähnliches) gesprochen. Die möchten den Namen des Akustikers und da mal etwas Dampf machen."
Dann hat er mir erklärt, welche Rechte ich habe. Ich kann die Verordnung zurückfordern. Wird sie nicht herausgegeben, weil die Otoplastik darüber abgerechnet werden soll, kann ich mir eine neue Verordnung vom HNO holen.
Der Akustiker ist verpflichtet, mir von den Geräten einer jeweiligen Preisklasse, zwei zur Auswahl vorzulegen bzw. mich testen zu lassen. Auch Kassengeräte.
Gut zu wissen. Ich mußte das Gerät ja so nehmen, konnte kein vergleichbares Gerät testen.
Und dann erzählte er mir noch, dass Kassengeräte keine Billiggeräte sind, sondern Standardgeräte. Jedes Gerät muß einem Qualitätsstandard entsprechen, der es ermöglicht, die Hörleistung bestmöglich zu verbessern.
Das gilt nicht für den ganzen anderen Firlefanz mit Nebengeräusche vermindern usw. Das ist kein Standard, sondern eine Sonderleistung, die ich selber zahlen muß.
Außerdem meinte er, dass diese ganzen Tests, bei denen ich - mit künstlich erzeugten Nebengeräuschen - Wörter nachsprechen muß, gar nichts aussagen. Alle Ergebnisse können manipuliert werden, da alles über den Computer läuft. Die Lautstärke der Nebengeräusche kann genauso verändert werden, wie die Hörleistung der Geräte. Ohne das ich davon etwas merke.
Bin begeistert :-(
War ein sehr nettes und informatives Gespräch.
Mal sehen, wie es beim nächsten Mal läuft. Mit den Infos habe ich eine ganz andere Position.
921 mal mitgeschlummert
schlafmuetze - 30. Apr, 20:19
... die alte Dame. Bei uns im Laden. Stammkundin.
86 Jahre, klein und freundlich, mit blinkendem Goldzahn, den man beim lachen sieht. Hat sich nochmal bei meiner Kollegin überschwenglich bedankt: Das war ja so nett von uns und Gott wird es uns lohnen, und so viel Freundlichkeit, sie hätte später geweint vor Freude, als sie allein war. Und andere hätten das nie gemacht. Und ihr wäre ganz bestimmt nicht eingefallen, wo sie den Haustürschlüssel vergessen hätte. Und immer wieder erwähnte sie, wie nett wir doch sind.
Sie hatte zu Beginn der Woche morgens ihren Hausschlüssel an der Kasse liegen lassen. Meine Kollegin fand ihn. Sie wußte von der alten Dame, dass sie die 4 km in die Stadt zu Fuß zurückgelegt hatte und zur Massage mußte. Also hat sie die in Frage kommenden Physiotherapeuten angerufen. Ohne Ergebnis. Bei ihr zu Hause anrufen erwies sich als unnütz, sie lebte offensichtlich allein.
Chefin war der Meinung, wir sollten den Schlüssel im Fundbüro abgeben, dort fragen die Leute als erstes nach. Das liegt gleich bei uns um die Ecke.
Aber die Vorstellung, dass sie den ganzen Weg zurückgegangen ist, um dann vor verschlossener Tür zu stehen, gefiel uns nicht.
Einige Zeit später beschlossen wir, dass ich zu ihr fahre und einen Zettel an der Haustür hinterlasse. Sie sollte uns anrufen, weil sie etwas im Geschäft vergessen hat, schrieben wir. Den Schlüssel erwähnten wir nicht, das muß ja nicht jeder Gauner wissen.
Also schwang ich mich aufs Rad.
Schon von weitem sah ich sie laufen; ich erkannte sie an ihrem bunten Kopftuch und der kleinen Gestalt. Sie war schon fast bei ihrer Wohnung angekommen.
Als ich sie ansprach und ihr dann den Schlüssel gab, war sie völlig überrascht. Den Verlust hatte sie noch gar nicht bemerkt. Ungefähr 99 mal bedankte sie sich :-) Der Schreck und die Erleichterung waren ihr gleichermaßen anzumerken.
Wir haben uns mit ihr mitgefreut, einfach so, den ganzen Tag. Ein gutes Gefühl, mal nicht die Bequemlichkeit siegen zu lassen.
1148 mal mitgeschlummert
schlafmuetze - 26. Apr, 20:32